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Konzert

So 11.03.2001 | Einlass ab | Konzertbeginn

Doro

Die blonde Braut reißt sich los

Doro und ihre Band im LKA

Von Ulrich Bauer

Die blonde und die schwarze Mähne, diese beiden Hardrockengel im weißen Schleier und im dunklen Anzug, sie feiern mitten auf der Bühne des LKA Hochzeit.

Bimm, bamm, so läuten schon die Glo­cken. Doch halt, die blonde Braut, sie reißt sich los und fängt plötzlich an, zu schreien. Über „White Wedding" und all solchen Kitsch zieht sie in Hardrockversen her, wäh­rend ihr Bräutigam hurtig an eine herumste­hende Bassgitarre geeilt ist, um sie zu malträ­tieren und dabei gar fürchterlich zu grimassieren. Sehr originell, diese Inszenierung zu Beginn der Show von Doro, der kleinen Düsseldorferin, die mit vollem Namen Doro Pesch heißt und als Sängerin der Band War­lock in den achtziger Jahren groß herausge­kommen ist und seitdem solo ihren eigenen Stil sucht. Ob sie ihn jetzt gefunden hat?

Nach Experimenten mit dem gemeinen Stadionrock, mit zurückgelehnten Klängen aus Nashville, kitschigen Balladen und energi­schem Industrial-Getöse scheint sie jetzt wie­der zum Ausgangspunkt zurückgekehrt zu sein. „White Wedding", dieser Titel von Billy Idol, er klingt abgenutzt, anbiedernd und antiquiert nach den achtziger Jahren.

Die blonde und die schwarze Mähne auf der Bühne, sie rotieren zwar nach alter Metaller-Sitte des Öfteren sehr energisch um die Wette, und die fünfköpfige Band drischt ihre Phrasen professionell clever. Doch all die Aufregung, sie scheint auch im Laufe des weiteren Konzerts nur heiße Luft hervorzu­bringen. Dorothee Pesch, sie müht sich ra­ckernd, sie meint es gut. und geht mit ihren Fans liebevoll um. Einen Blumenstrauß nimmt sie entgegen, und artig bedankt sie sich dafür. „Alles super", ruft sie aus. Kein Zweifel, sie stellt das dar, was man eine sympathische Person zu nennen pflegt Doch ihr Gesang, mit diesen immergleichen Beto­nungen und den typisch deutschen Akzen­ten, er wirkt durchweg ermüdend und manchmal sogar richtig dünn. „Ich will alles", so tremoliert die ewige Rockerin rührend gegen Ende ihres Auftritts. Rein musikalisch scheint sie davon jedoch noch ziemlich weit entfernt zu sein. stuttgarter zeitung 13.03.2001

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