<- Zurück zu: Aktuelle Konzerte

Konzert

Fr 06.04.2007 | Einlass ab 19:00 | Konzertbeginn

END OF GREEN

12,- € siehe Text unten !
Longhorn-Kultur-Austausch (LKA)
Heiligenwiesen 6
70327 Stuttgart-Wangen
Tel: +49 (0)711 - 409 82 90

"We Rock The Social"

Karten Vorverkauf:

greenarmy@focusion.de

Im LKA *exclusive* an den Tagen

Fr. 23. März 07 ab 21:00
! Grunge IT !

Fr. 30. März 07 ab 20:00
"Pure Metal Friday"

end of green - biografie

MUSIK, DIE NICHT BERÜHRT IST ZEITVERSCHWENDUNG.

Schwarz bis auf die Knochen und vermutlich noch tiefer. Dem süddeutschen

Quintett end of green kann wahrlich keine Schönmalerei vorgeworfen werden.

Die Band um Goth Crooner Michelle Darkness zieht ihre Energie nun mmal

vorzugsweise aus den Unannehmlichkeiten des Lebens. Fürwahr kein

bahnbrechender Zweig in der zeitgenössischen Kunst, die Art aber wie end of

green das Unheil zelebrieren, ist einzigartig.

Kein Wimmern, kein Weinen, kein Selbstmitleid und kein Bullshit. Gekleidet

in einen noblen Saum aus Metal, Goth, Alternative, Rock´n´Roll und Indie

zwischen den Stühlen aber trotzdem weit vorne. Beinahe zynisch malen end of

green alles schwarz an, was sich ihnen in den Weg stellt. Manchmal wirken

sie dabei fast wie Leute, die einen Sarg suchen, sobald sie Blumen riechen.

Kurz: Diese Gentlemen zünden höchstens Kerzen an, wenn sie das ganze Haus

abfackeln wollen. Dennoch kann man end of green in Mitten ihrer meterhohen,

dunklen Soundwände keinesfalls einen ausgesprochenen Sinn für

verführerischen Glamour absprechen. Allerdings Hand in Hand mit den

Widrigkeiten des echten Lebens.

end of green sind das schlechte Gewissen einer Szene, die sich längst mehr

dafür interessiert, Popträume auszuleben. Eine Szene, die mehr Wert auf

Etikette und Schein legt und sich am Ende des Tages nur noch in Nuancen von

herkömmlicher Gebrauchsmusik unterscheidet. Ihr fünftes Album dead end

dreaming vermittelte perfekt die Illusion, man sei end of green näher

gekommen. Hätte endlich verstanden, was der süddeutsche Fünfer da eigentlich

macht. Sensation, Goth-Posterboys, mobiles Selbstmordkommando, Mädchenmusik

oder most famous unknown band end of green durften sich in den vergangenen

Jahren allerhand anhören. Richtig gelegen ist kaum einer. Denn Leidenschaft

zu beschreiben wird immer so erfolgreich enden, wie Kugeln zu stapeln.

end of green verlieren nie den Blick für das Wesentliche: die Musik.

Zwischen bösartiger Dunkelheit, ungezügeltem Rock´n´Roll Hedonismus,

rotzigem Spirit, brachialer Durchschlagskraft und fragiler Emotionalität

lässt sich das Quintett nicht beirren. end of green türmen Schwermut und Wut

zu meterhohen Soundwänden unberechenbar, hochmelodiös, dickköpfig und

manchmal fast kauzig.

Als dead end dreaming ein Monster einer Platte im August 2005 plötzlich

in die deutschen Longplay Charts einstieg, war die Verwunderung allerorts

groß. Wer? Wie? Was? Warum? Denn end of green verwirklichten ohne großes

Aufheben einen Branchentraum: Sie verkauften reelle Platten alleine durch

ihre treue Fanbase, die sie sich in den vergangenen Jahren mit vier Platten

und Unmengen an Liveshows in Europa erspielten. Vom D.I.Y.-Underground in

die Charts. Der Videoclip zum Song dead end hero rotierte zwar lediglich auf

unabhängigen Stationen dafür aber fast weltweit. Einfach so.

Schon vor Jahren war der Band klar, dass der Weg in die Seele der Fans nur

einer sein kann: live. Über 400 Konzerte hat das süddeutsche Konzert bereits

gespielt. Vom Untergrund-Gig in den einschlägigen Jugendzentren bis hin zu

bravourösen Festivalshows vor bis zu 60000 Leuten. Mehrere

Headliner-Tourneen, Supportshows und Festivalshows europaweit.

Beim Wacken Open Air 2006 schaffte der Fünfer das Kunststück, als Opener auf

der Nebenbühne derart frenetische Begeisterung auszulösen, dass die

Veranstalter end of green sofort zum Zugabenblock wieder zurück auf die

Bühne schickten. Das wohlgemerkt auf einem Festival, auf dem end of green

komplett aus dem musikalischen Rahmen fielen. Und genau da haben sich die

Dunkelrocker eine eigene Nische geschaffen: Metal ohne Nietengürtel,

Alternative - ohne Karohemd, Goth - ohne Rüschenromantik, Indie - ohne

Umhängetasche und Punk - ohne Mode-Iro. Sagen wir wie es ist: Man wird in

Europa kaum eine intensivere Liveband finden als end of green.

Keine Frage. Auch end of green wollen gefallen. Doch den Weg ins Herz wählt

das Quintett selbst. Kleine böse Lieder über die Unannehmlichkeiten des

Lebens, oft auch große lange Lieder darüber. Aber immer mit unfassbarer

Seele und Hingabe. Man hört den Songs des Quintetts förmlich an, dass sie

Rande der Vernunft entstehen. Dennoch: end of green kommen auf den Punkt,

manchmal mittels eines wohl platzierten Faustschlags ins Gewissen, manchmal

durch unwiderstehliche Melancholie und immer durch zügellose Leidenschaft,

die gar nichts anderes zulässt.

Kurz: end of green passieren und stehen dem Abgrund jeder Zeit näher als

dunkelromatischen Hochglanzträumen. Dennoch, ihr Glamour ist

unwiderstehlich. Das Quintett erscheint zur Party, wenn die Wohnung längst

ein Trümmerhaufen ist und erledigt den hässlichen Rest. Eingeladen waren sie

übrigens nicht.

leister simmons

Konzerte suchen

» Konzert A-Z