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Konzert

Mo 04.05.1998 | Einlass ab | Konzertbeginn

New Model Army

Wie vor siebzehn Jahren

New Model Army im ausverkauften LKA

Im Frühsommer des Jahres 2006 wird New Model Army vielleicht in Stuttgart spielen. Sie feiert dann ihr Fünfundzwanzig-Jahr-Bühnenjubiläum, und das Wangener LKA wird wie j etzt am Montag abend ausverkauft sein. Wie üblich wird sie Stücke aus allen ih­ren Alben spielen, und bei „5 Ist State" wird das Publikum den Text noch immer von der ersten bis zur letzten Zeile mitsingen kön­nen. Es wird auch noch immer jener Clan da­beisein, der der Band seit ihrer Gründung 1981 zu jedem Konzert hinterherreist. Der Sänger Justin Sullivan wird den Fans am Ende sein T-Shirt zuschmeißen.

Zuvor hat Sullivan immer mal wieder die E-Gitarre mit der akustischen getauscht. Keines der Lieder wird wie auf einer der bis jetzt sieben Platten des britischen Quartetts klingen, denn er mag es nicht, „wenn die gan­ze Welt nach einem Metronom tanzt und nicht nach einem Groove", wie er kürzlich er­klärte. Die schon jetzt immer breiter werden­den Scheitel des mit der Band gealterten Pu­blikums werden dann längst ergraut sein.

Vielleicht wird sich New Model Army auch wieder so einen hübschen kleinen Gag einfallen lassen wie vorgestern, als die als

Vorband angekündigte „Nobody Eise" erst für Verwirrung sorgte und sich dann als die Hauptband selbst entpuppte. Ein witziges Späßchen, im Vorprogramm erst einmal die langsamen Stücke wie etwa das wunderschö­ne „Queen of my heart" von der neuen CD „Strange Brotherhood" zu spielen, sich für eine halbe Stunde zurückzuziehen und dann das reguläre Set zu spielen.

Die Zuhörer werden alle wiederkommen, weil sie die ganzen alten Songs noch einmal hören wollen. Und sie werden sicher nicht enttäuscht werden. Nichts hat sich im Laufe der Jahre geändert, und das ist auch gut so. „The more everything changes, the more it re-mains the same", so brachte Sullivan am Montag die Zeitlosigkeit der Musik seiner Band auf den Punkt. New Model Army ist nicht innovativ, nicht provokant, nicht tren-dy. Sie ist immer ihrem Stil treu geblieben, als Experimente gelten bereits Trompeten­einsprengsel wie auf ihrem neuen Track „Kil-ling". New Model Army macht seit siebzehn Jahren nichts anderes als einfache Gitarren­musik-mal langsame, mal schnelle, aber im­mer gute. So war´s auch diesmal - und so wird´s wohl auch bleiben. Jan Ulrich Welke stuttgarter zeitung 06.05.1998

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