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So 14.04.2002 |

Brasilianischer Fasching

Heiße Sambaklänge im kühlen Longhorn

900 Besucher bei Benefiz-Party für „tigre vermelho"

Wangen (sie) - Brasilianische Rhythmen und heiße Tanzshows beherrschten am Sonntag Abend das Longhorn in Wangen. Freunde des Karnevals in Rio, der Copaca-bana und dem Samba kamen bei der Benefiz-Faschingsparty des Vereins „tigre vermelho" voll auf ihre Kosten. Seit zehn Jahren exis­tiert der Verein als Freundeskreis zur Förderung der Kultur Brasili­ens. Die erwirtschafteten Gewinne ihrer Partys fließen unter anderem in die Ausbildung von Straßenkin­dern.

So hieß das abendliche Motto des Moderators Lothar Munder: „Wer viel trinkt, unterstützt soziale Pro­jekte in Brasilien." Also ab an die Bar und sich einen zünftigen Cai-pirinha servieren lassen. Und bei karibischem Pinacolada oder Amor Quente, was so viel wie hei­ße Liebe bedeutet und mit einem Kondom angeboten wurde, durfte sich der Besucher von lateinameri­kanischen Klängen mitreißen las­sen. Doch zu einem guten Drink gehört auch das landestypische Mahl Fejoada, ein Gericht aus schwarzen Bohnen, Reis, diversen Fleischsorten und Paprikawürst­chen. „Würden 1000 Leute Ein­tritt bezahlen, ergäbe das einen Reinerlös von 8000 Büro", sagt Sascha Triemer, Vereinsvorstand bei „tigre vermelho". Seit zwei Jahren hat der Freundeskreis 90 Mitglieder in seinen Reihen, die

aktiv wie passiv an den Spenden­aktionen beteiligt sind. So feierte der Verein in den vergangenen zehn Jahren des Bestehens 35 so genannte Mega-Feste. Inklusiv den Fördermitteln der Europäischen Union (EU) konnten rund 2 Millio­nen Mark nach Brasilien überwie­sen werden, eine wichtige Unter­stützung für mittlerweile 20 Pro­jekte. Das Lateinamerikazentrum in Bonn und die EU kontrolliert die Projekte und sorgt dafür, dass die Spenden ankommen. „Ich bin noch ganz aufgedreht und erfreut", sagt tigre Projektmanagerin Elen Machado. Kürzlich be­kam sie einen Anruf aus Brasilien, dass der Bau eines geplanten Was­serkraftwerks im atlantischen Re­genwald gestoppt wurde. „Das ge­schah nur mit Hilfe der grünen Bundestagsabgeordneten Angeli­ka Köster Lossack". Machado stammt aus dieser Gegend und hatte demnach ein persönliches Interesse an diesem Fall. In der Vergangenheit förderte „tigre ver­melho" ausschließlich soziale Pro­jekte, nun engagiert sich der ver­ein zunehmend im Umweltschutz. Dass am Ende die angestrebte Be­sucherzahl 1000 verfehlt wurde, tat der Stimmung keinen Abbruch. Die Sambashow von Lecio Leal mit Espirito Da Danca Brasil und die Live-Band Banda Brasil Corcovado sorgten abwechselnd für eine farbenfrohe Show.

Die Showtanzgruppe Espirito Da Danca Brasil begeisterte die Gäste im Wan-gener LKA mit heißen Sambarhythmen Foto: Siegle

So 14.04.2002
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