Konzertarchiv
Brasilianischer Fasching
Heiße Sambaklänge im kühlen Longhorn
900 Besucher bei Benefiz-Party für „tigre vermelho"
Wangen (sie) - Brasilianische Rhythmen und heiße Tanzshows beherrschten am Sonntag Abend das Longhorn in Wangen. Freunde des Karnevals in Rio, der Copaca-bana und dem Samba kamen bei der Benefiz-Faschingsparty des Vereins „tigre vermelho" voll auf ihre Kosten. Seit zehn Jahren existiert der Verein als Freundeskreis zur Förderung der Kultur Brasiliens. Die erwirtschafteten Gewinne ihrer Partys fließen unter anderem in die Ausbildung von Straßenkindern.
So hieß das abendliche Motto des Moderators Lothar Munder: „Wer viel trinkt, unterstützt soziale Projekte in Brasilien." Also ab an die Bar und sich einen zünftigen Cai-pirinha servieren lassen. Und bei karibischem Pinacolada oder Amor Quente, was so viel wie heiße Liebe bedeutet und mit einem Kondom angeboten wurde, durfte sich der Besucher von lateinamerikanischen Klängen mitreißen lassen. Doch zu einem guten Drink gehört auch das landestypische Mahl Fejoada, ein Gericht aus schwarzen Bohnen, Reis, diversen Fleischsorten und Paprikawürstchen. „Würden 1000 Leute Eintritt bezahlen, ergäbe das einen Reinerlös von 8000 Büro", sagt Sascha Triemer, Vereinsvorstand bei „tigre vermelho". Seit zwei Jahren hat der Freundeskreis 90 Mitglieder in seinen Reihen, die
aktiv wie passiv an den Spendenaktionen beteiligt sind. So feierte der Verein in den vergangenen zehn Jahren des Bestehens 35 so genannte Mega-Feste. Inklusiv den Fördermitteln der Europäischen Union (EU) konnten rund 2 Millionen Mark nach Brasilien überwiesen werden, eine wichtige Unterstützung für mittlerweile 20 Projekte. Das Lateinamerikazentrum in Bonn und die EU kontrolliert die Projekte und sorgt dafür, dass die Spenden ankommen. „Ich bin noch ganz aufgedreht und erfreut", sagt tigre Projektmanagerin Elen Machado. Kürzlich bekam sie einen Anruf aus Brasilien, dass der Bau eines geplanten Wasserkraftwerks im atlantischen Regenwald gestoppt wurde. „Das geschah nur mit Hilfe der grünen Bundestagsabgeordneten Angelika Köster Lossack". Machado stammt aus dieser Gegend und hatte demnach ein persönliches Interesse an diesem Fall. In der Vergangenheit förderte „tigre vermelho" ausschließlich soziale Projekte, nun engagiert sich der verein zunehmend im Umweltschutz. Dass am Ende die angestrebte Besucherzahl 1000 verfehlt wurde, tat der Stimmung keinen Abbruch. Die Sambashow von Lecio Leal mit Espirito Da Danca Brasil und die Live-Band Banda Brasil Corcovado sorgten abwechselnd für eine farbenfrohe Show.
Die Showtanzgruppe Espirito Da Danca Brasil begeisterte die Gäste im Wan-gener LKA mit heißen Sambarhythmen Foto: Siegle