Konzertarchiv
BUSHIDO
Bushido – Staatsfeind Nummer 1 Tour
Der Gangsta-Rapper Nr. 1 im Januar / Februar 2006 auf großer Tour in Deutschland und Österreich
Berlin, Spiegelbild einer zerrissenen Republik. Nicht erst seit dem hoffnungslos unentschiedenen Wahlergebnis ist Berlin die deutsche Hauptstadt der Widersprüche und somit auch der geeignete Nährboden für kreative Extreme. Um es „Vom Bordstein bis zur Skyline“ zu schaffen, braucht es Energie, Fantasie, Wortgewalt und ein ausgeprägtes Ego, denn für Erfolg wird man in der Szene des harten HipHop zwar respektiert, aber nicht unbedingt geliebt, sondern eher neidisch beargwöhnt. Und Bushido, eine der markantesten Symbolfiguren für den Aufstieg aus der Asche der Straße, hat viele Neider.
Dabei bekommt Bushido (der Name ist der Lebensphilosophie der japanischen Samurai entliehen und bedeutet „Wege des Kriegers“) nichts geschenkt auf seinem D.I.Y.-Weg vom Kleinkriminellen auf den Rap-Thron des Landes. Kurz vor der Jahrtausendwende beginnt der N.W.A.-Fan damit, seine düsteren Beats und wütenden Rhymes in kompromissloser Autonomie auf Tape zu bannen. Sein „Demotape“ sorgt dafür, dass bald ein Angebot des damals schwer durchstartenden Derbcore-Labels ‚AggroBerlin’ auf dem Tisch liegt. Mit „King Of KingZ“ (2001) und „Carlo, Cokxxx, Nutten“ (2002), das er unter seinem Alter Ego Sonny Black mit Labelkollege Fler aufnimmt, steigt Bushido in Windeseile zur Galionsfigur der Aggro-Szene auf, doch die engen Seilschaften der Firma schnüren dem Künstler die kreative Luft ab.
Das Album „Vom Bordstein bis zur Skyline“ erscheint noch bei ‚AggroBerlin’ und verkauft ohne jeden Marketingaufwand stolze 35.000 Einheiten. Nun ist er endgültig der König der dunklen Seite von Deutschland, und auch der Mainstream nimmt nun die Talente der Berliner Underground-Ikone mit tunesischem Blut in den Adern wahr. Die Industrial-Rocker Rammstein laden ihn ein, den Track „Amerika“ zu remixen, und ein neuer Deal mit dem Majorlabel ‚Urban/Universal’ macht den Weg frei für Bushidos Streben an die Spitze der Rap-Republik.
Sein Major-Einstand „Electro Ghetto“, auf dem sich neben grandiosen Einzelleistungen auch feine Kollaborationen mit Kollegen wie Azad, Glashaus-Chanteuse Cassandra Steen und Bushidos Homie Baba Saad finden, wird von der Szene als Meisterwerk gefeiert und stürmt Ende 2004 mit Leichtigkeit in die Top-Ten der deutschen Albumcharts. Gemeinsam mit Saad lässt der rastlose Workaholic ein halbes Jahr später, wiederum unter dem Alias Sonny Black, „Carlo Cokxxx Nutten II“ folgen, das mit seinem ausschweifenden Gebrauch von F-Wörtern nur knapp der Indizierung entgeht. Doch Bushido ist nicht nur knallharter Agent Provocateur, dessen Geschichten aus dem Leben oft auf dem Index landen, er offenbart immer auch eine nachdenkliche, sensible Seite mit Songs wie „Hoffnung stirbt zuletzt“, „Schau mich an“, „Wie ein Engel“ oder „Es tut mir leid“.
Drei Touren hat Bushido zwischen November 2004 und Juni 2005 gespielt, doch wo sich andere auf ihrem Lorbeerbett zurücklehnen würden, geht Bushido seinen Weg konsequent weiter. Das mit Spannung erwartete Album „Staatsfeind Nr. 1“ (VÖ: 4. November) ist gerade erst erschienen, da zieht es den Rapper mit seinen Mitstreitern Saad, D-Bo, Chakuza und DJ Stickle wieder auf die Bühne. Nach 5 ausgewählten Clubkonzerten im November 2005 geht Bushido im Januar / Februar 2006 auf ausgedehnte Tour durch 23 Städte in Deutschland und Österreich.
Dabei war zunächst nicht einmal klar, ob Bushido überhaupt die Möglichkeit haben würde seine neue Show live zu präsentieren. Nach einem Vorfall in einer Diskothek im österreichischen Linz, wo das neue Album aufgenommen wurde, nahm ihn die Obrigkeit der Alpenrepublik in Untersuchungshaft und ließ ihn erst nach zwei Wochen gegen Zahlung von 100.000 Euro wieder auf freien Fuß. Doch auch im Knast ruhte er nicht, sondern nutzte die harte Zeit als Inspiration für Songs des neuen Albums. So ist zum Beispiel der Titeltrack “Staatsfeind Nr. 1“ unter dem Eindruck des Lebens hinter Gittern entstanden.
Das anschließende Gerichtsverfahren wurde aber eingestellt, so dass nun auch einer triumphalen Rückkehr Bushidos auf die Bühnen Deutschlands und Österreichs nichts mehr im Wege steht. Seine Konkurrenz dürfte wohl auf ein anderes Urteil gehofft haben, doch dieser Mann muss wieder auf die Straße, ins Studio und auf die Bühne. Denn die Mission des „Staatsfeind Nr. 1“ ist noch lange nicht erfüllt...
Marek Lieberberg presents
BUSHIDO
Staatsfeind Nr. 1 Tour 2006
Sonntag, 22.01.2006 Kassel, Musiktheater
Montag, 23.01.2006 Frankfurt, Batschkapp
Dienstag, 24.01.2006 Münster, Jovel
Mittwoch, 25.01.2006 Braunschweig, Jolly Joker
Donnerstag, 26.01.2006 Dresden, Straße E
Freitag, 27.01.2006 Berlin, Columbia Club
Montag, 30.01.2006 München, Backstage
Dienstag, 31.01.2006 Stuttgart, LKA
Mittwoch, 01.02.2006 Nürnberg, Hirsch
Donnerstag, 02.02.2006 Würzburg, Soundpark Ost
Freitag, 03.02.2006 Mannheim, Capitol
Samstag, 04.02.2006 Saarbrücken, Garage
Sonntag, 05.02.2006 Freiburg, Jazz Haus
Dienstag, 07.02.2006 Kiel, Max
Mittwoch, 08.02.2006 Hamburg, Grünspan
Donnerstag, 09.02.2006 Bremen, Tivoli
Freitag, 10.02.2006 Magdeburg, Kulturhaus Fichte
Samstag, 11.02.2006 Chemnitz, Südbahnhof
Sonntag, 12.02.2006 Düsseldorf, Stahlwerk
Montag, 13.02.2006 Dortmund, Soundgarden
Mittwoch, 15.02.2006 Innsbruck, Hafen
Donnerstag, 16.02.2006 Wien, Planet Music
Freitag, 17.02.2006 Klagenfurt, Bollwerk