Konzertarchiv
CRADLE OF FILTH
Moonspell
Sussex in England hatte in früheren Jahren, genau wie Salem in New England, USA, einen traurigen Ruf als Stadt mit einem ausgeprägten Sinn fürs Leute anzünden, sprich Hexenjagden. Beeinflusst von Bands wie Bathory, Celtic Frost oder Diamanda Galas und Autoren wie Lord Byron, Sheridan LeFanu, Friedrich Nietzsche, Bram Stoker und Charles Baudelaire, finden sich 1991 ein paar Vampir-Fans zusammen und spielen insgesamt drei Demos ein, bevor 1994 ihre erste Platte "The Principle Of Evil Made Flesh" rauskommt und eine der interessantesten Black Metal Bands dieses Planeten offenbart.
Sussex in England hatte in früheren Jahren, genau wie Salem in New England, USA, einen traurigen Ruf als Stadt mit einem ausgeprägten Sinn fürs Leute anzünden, sprich Hexenjagden. Beeinflusst von Bands wie Bathory, Celtic Frost oder Diamanda Galas und Autoren wie Lord Byron, Sheridan LeFanu, Friedrich Nietzsche, Bram Stoker und Charles Baudelaire, finden sich 1991 ein paar Vampir-Fans zusammen und spielen insgesamt drei Demos ein, bevor 1994 ihre erste Platte "The Principle Of Evil Made Flesh" rauskommt und eine der interessantesten Black Metal Bands dieses Planeten offenbart. |
Natürlich ist die erste Scheibe noch lange nicht das, was auf späteren Outputs folgen wird, doch sind die Ansätze schon ziemlich bemerkenswert. Von der ursprünglichen Besetzung Dani Davey (voc) Paul (g) und Benjamin Ryan (keys), John Richard (b) und Darren (dr) ist zu den Aufnahmen für "The Principle ..." nicht mehr so viel übrig. Nick Barker (inzw. Dimmu Borgir) sitzt hinter den Kesseln, Robin Eaglestone zupft den Viersaiter und Paul Allender spielt die zweite Klampfe. Der haut kurz nach Erscheinen des Albums wieder ab und auch die Ryan Bros. kratzen die Kurve, um The Blood Devine zu gründen.
Dies schafft Platz für die beiden Gitarristen Stuart Antsis und Jared Demeter sowie Keyboarder Damien Gregori, die alle zum ersten Mal auf der 96er EP "Vempire Or Dark Faerytales In Phallustein" zu hören sind. Auf "Dusk And Her Embrace" klampft jedoch Gian Pyres anstelle Jareds und Gregori macht Raum für Les Smith. Mit Cronos von Venom steht ihnen ein prominenter Gast zur Seite, man merkt der Band sowohl instrumental als auch von ihren Qualitäten als Songwriter her an, dass sie einen deutlichen Schritt nach vorne getan haben.
"Cruelty And The Beast" nehmen die die Briten nach ausgedehnten Touren in so ziemlichen allen Bereichen der Welt auf, und mit Ingrid Pitt von Mrs. Hammer Horror könne Dradle wiedermals Prominenz auffahren. Natürlich werden die Ausverkauf-Rufe im Untergrund immer lauter, was die Band aber nicht davon abhält, erfolgreich durch Japan, Russland und die USA zu touren.
Mit zwei neuen Songs, zwei Coverversionen, einem Live-Track und einer experimentellen Mischung aus Black Metal und Dance Floor erscheint "From The Cradle To Enslave". Auf der EP lernt der Fan Neuzugang Adrian Erlandsson kennen, der zuvor bei At The Gates und The Haunted den Beat angegeben hat. Das dazu erscheinende "PanDaemonAeon"-Video verbannen MTV sofort aus der Tagesrotation, denn dank des anstößigen Inhalts darf das Teil nur nachts gesendet werden. Auch Paul Allender ist wieder mit von der Partie und in die Tasten greift erstmal ein Herr namens Martin Powell, der schon von Acts wie Anathema oder My Dying Bride bekannt sein könnte.
Die beiden letzteren treten erst auf dem 2000 Album "Midian" (wieder) in Erscheinung, welches den Ausnahmestatus der Band unter Beweis stellt. Vor Erscheinen des Albums spielt die Band in den USA auf dem Milwaukeen Metal Festival 1999 und steht mit ihren Texten, provokanten T-Shirts und ihrer Live-Show natürlich im Zentrum scheinheiliger Moralapostel, die im Land der unbegrenzten Dämlichkeiten ja wie Pilze aus dem Boden schießen. Der Gouverneur von Wisconsin erzwingt vor Gericht letztendlich die Verlegung des Open Airs in eine Halle.
Im Vatikan werden die Jungs sogar eingeknastet, da sie sich im bandeigenen "I Love Satan"-Shirt sehen lassen und auch das "Jesus Is A Cunt" Shirt sorgt für Aufregung und einigen Ärger mit den Obrigkeiten. "Midian" ist in jeder Hinsicht der bisher größte Erfolg der Engländer, mit dem sie auch in ihrem Herkunftsland endlich mal ansatzweise Lob einfahren können. Mit "Bitter Suites To Succubi" legen sie 2001 eine EP nach, die mit zehn Titeln und einem Video-Track aber weit über das normale Maß einer EP hinaus schießt. Im September sind sie zusammen mit Slayer, Pantera, Biohazard, Static X und Vision Of Disorder auf der "Tattoo The Earth" Tour durch Deutschland und stinken da mit schöner Regelmäßigkeit vor dem Publikum ab, da sie in dieses Billing einfach nicht reinpassen.
2002 kommen sowohl eine Best-Of als auch eine Live-Scheibe auf den Markt, ehe die Arbeiten am nächsten Longplayer beginnen. Während den Aufnahmen zu "Damnation And A Day" kratzen Basser Robin Graves und Lead-Klampfer Gian Piras die Kurve. Graves kann durch David Pybus ersetzt werden, für Gian holen sie sich vorerst aber keinen Ersatz in die Band, sondern spielen das Album nur mit Paul an der Gitarre ein. Mit knappen 80 Minuten Spielzeit ist die Scheibe die längste der Bandgeschichte; sie kommt zum ersten Mal bis auf einzelne Chöre ohne weibliche Vocals aus, zeigt dennoch alle Stärken der Band und dürfte auch Leute begeistern, die dem Black Metal bisher weniger zugeneigt waren.
Das Majorlabel-Gastspiel ist nur von kurzer Dauer, und Cradle Of Filth finden sich bald bei Roadrunner Records wieder. Dort scheinen sie sich damit abgefunden zu haben, dass im symphonischen Black Metal nicht mehr allzu viel zu holen und die Zukunft in einer leichten Kurskorrektur zu suchen ist. Folglich klingt "Nymphetamine" deutlich rockiger und härter und dringt eher in Bereiche des Gothic und des Death Metals vor. Weibliche Unterstützung bekommen sie dabei von Liv Kristine (Leave´s Eyes, Ex-Theatre Of Tragedy).