Konzertarchiv
END OF GREEN
Heiligenwiesen 6
70327 Stuttgart-Wangen
Tel: +49 (0)711 - 409 82 90
"We Rock The Social"
Karten Vorverkauf:
greenarmy@focusion.de
Im LKA *exclusive* an den Tagen
Fr. 23. März 07 ab 21:00
! Grunge IT !
Fr. 30. März 07 ab 20:00
"Pure Metal Friday"
end of green - biografie
end of green - biografie
MUSIK, DIE NICHT BERÜHRT IST ZEITVERSCHWENDUNG.
Schwarz bis auf die Knochen und vermutlich noch tiefer. Dem süddeutschen
Quintett end of green kann wahrlich keine Schönmalerei vorgeworfen werden.
Die Band um Goth Crooner Michelle Darkness zieht ihre Energie nun mmal
vorzugsweise aus den Unannehmlichkeiten des Lebens. Fürwahr kein
bahnbrechender Zweig in der zeitgenössischen Kunst, die Art aber wie end of
green das Unheil zelebrieren, ist einzigartig.
Kein Wimmern, kein Weinen, kein Selbstmitleid und kein Bullshit. Gekleidet
in einen noblen Saum aus Metal, Goth, Alternative, Rock´n´Roll und Indie
zwischen den Stühlen aber trotzdem weit vorne. Beinahe zynisch malen end of
green alles schwarz an, was sich ihnen in den Weg stellt. Manchmal wirken
sie dabei fast wie Leute, die einen Sarg suchen, sobald sie Blumen riechen.
Kurz: Diese Gentlemen zünden höchstens Kerzen an, wenn sie das ganze Haus
abfackeln wollen. Dennoch kann man end of green in Mitten ihrer meterhohen,
dunklen Soundwände keinesfalls einen ausgesprochenen Sinn für
verführerischen Glamour absprechen. Allerdings Hand in Hand mit den
Widrigkeiten des echten Lebens.
end of green sind das schlechte Gewissen einer Szene, die sich längst mehr
dafür interessiert, Popträume auszuleben. Eine Szene, die mehr Wert auf
Etikette und Schein legt und sich am Ende des Tages nur noch in Nuancen von
herkömmlicher Gebrauchsmusik unterscheidet. Ihr fünftes Album dead end
dreaming vermittelte perfekt die Illusion, man sei end of green näher
gekommen. Hätte endlich verstanden, was der süddeutsche Fünfer da eigentlich
macht. Sensation, Goth-Posterboys, mobiles Selbstmordkommando, Mädchenmusik
oder most famous unknown band end of green durften sich in den vergangenen
Jahren allerhand anhören. Richtig gelegen ist kaum einer. Denn Leidenschaft
zu beschreiben wird immer so erfolgreich enden, wie Kugeln zu stapeln.
end of green verlieren nie den Blick für das Wesentliche: die Musik.
Zwischen bösartiger Dunkelheit, ungezügeltem Rock´n´Roll Hedonismus,
rotzigem Spirit, brachialer Durchschlagskraft und fragiler Emotionalität
lässt sich das Quintett nicht beirren. end of green türmen Schwermut und Wut
zu meterhohen Soundwänden unberechenbar, hochmelodiös, dickköpfig und
manchmal fast kauzig.
Als dead end dreaming ein Monster einer Platte im August 2005 plötzlich
in die deutschen Longplay Charts einstieg, war die Verwunderung allerorts
groß. Wer? Wie? Was? Warum? Denn end of green verwirklichten ohne großes
Aufheben einen Branchentraum: Sie verkauften reelle Platten alleine durch
ihre treue Fanbase, die sie sich in den vergangenen Jahren mit vier Platten
und Unmengen an Liveshows in Europa erspielten. Vom D.I.Y.-Underground in
die Charts. Der Videoclip zum Song dead end hero rotierte zwar lediglich auf
unabhängigen Stationen dafür aber fast weltweit. Einfach so.
Schon vor Jahren war der Band klar, dass der Weg in die Seele der Fans nur
einer sein kann: live. Über 400 Konzerte hat das süddeutsche Konzert bereits
gespielt. Vom Untergrund-Gig in den einschlägigen Jugendzentren bis hin zu
bravourösen Festivalshows vor bis zu 60000 Leuten. Mehrere
Headliner-Tourneen, Supportshows und Festivalshows europaweit.
Beim Wacken Open Air 2006 schaffte der Fünfer das Kunststück, als Opener auf
der Nebenbühne derart frenetische Begeisterung auszulösen, dass die
Veranstalter end of green sofort zum Zugabenblock wieder zurück auf die
Bühne schickten. Das wohlgemerkt auf einem Festival, auf dem end of green
komplett aus dem musikalischen Rahmen fielen. Und genau da haben sich die
Dunkelrocker eine eigene Nische geschaffen: Metal ohne Nietengürtel,
Alternative - ohne Karohemd, Goth - ohne Rüschenromantik, Indie - ohne
Umhängetasche und Punk - ohne Mode-Iro. Sagen wir wie es ist: Man wird in
Europa kaum eine intensivere Liveband finden als end of green.
Keine Frage. Auch end of green wollen gefallen. Doch den Weg ins Herz wählt
das Quintett selbst. Kleine böse Lieder über die Unannehmlichkeiten des
Lebens, oft auch große lange Lieder darüber. Aber immer mit unfassbarer
Seele und Hingabe. Man hört den Songs des Quintetts förmlich an, dass sie
Rande der Vernunft entstehen. Dennoch: end of green kommen auf den Punkt,
manchmal mittels eines wohl platzierten Faustschlags ins Gewissen, manchmal
durch unwiderstehliche Melancholie und immer durch zügellose Leidenschaft,
die gar nichts anderes zulässt.
Kurz: end of green passieren und stehen dem Abgrund jeder Zeit näher als
dunkelromatischen Hochglanzträumen. Dennoch, ihr Glamour ist
unwiderstehlich. Das Quintett erscheint zur Party, wenn die Wohnung längst
ein Trümmerhaufen ist und erledigt den hässlichen Rest. Eingeladen waren sie
übrigens nicht.
leister simmons