Konzertarchiv
Haftbefehl
Lass Die Affen Aus’m Zoo Tour 2015
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In einer Zeit in der Rapper auf die Pflege eines verkaufsfördernden Images bedacht sind, hat Haftbefehl als letzter, echter Charakter im deutschen HipHop definitiv eine Sonderstellung. Mit seiner unvergleichlichen Art zu Rappen hat der 28-Jährige aus Offenbach in den vergangenen drei Jahren eine ganze Generation an Rappern beeinflusst. Denn während Straßenrap sich jahrelang in einer Sinnkrise befand, entwickelte Haftbefehl einfach seinen eigenen Style - innovativ und dennoch kompromisslos, knallhart und dennoch selbstironisch. Und mit seinem sprachverliebten Straßenrap ist Haftbefehl auch noch ein weiteres Kunststück gelungen. Seine Musik hört man nicht nur aus 5er-BMWs, auf Handylautsprechern und in Shisha-Cafés, sondern auch in den Charts und auf Studentenpartys. Egal ob grimmige Jungs an der Straßenecke oder Hipster in der Hauptstadt - jeder weiß, wer der Babo ist. Geboren wird Aykut Anhan, wie Haftbefehl mit bürgerlichem Namen heißt, als Sohn einer Türkin und eines Kurden 1985 in Offenbach am Main. Schon in der Grundschule fällt er zum ersten Mal auf. Er beklaut seine Mitschüler, ist in Schlägereien verwickelt – bald ist der aggressive Junge, der alle anderen Kinder um zwei Köpfe überragt, stadtbekannt. Als er 14 Jahre alt ist, verliert Haftbefehl seinen Vater. Von da an geht es erst recht bergab mit der Schule und mit der Karriere als Krimineller steil bergauf. Er bleibt in paar Mal sitzen und geht irgendwann einfach gar nicht mehr zum Unterricht. Bei einem seiner nachmittäglichen Streifzüge durch die Stadt sieht er in einem der Schaufenster ein teures Parfüm. »Das hatte zu der Zeit jeder und ich wollte es unbedingt auch haben«, erinnert Haftbefehl sich. Beim Versuch, den Flacon zu stehlen, wird er erwischt. »Als ich gemerkt habe, dass ich das Parfüm mit Geld bezahlen muss, habe ich eben angefangen welches zu verdienen.« Das ist der Moment, in dem Haftbefehl beginnt Drogen zu verkaufen.
Die erste große Straftat folgt prompt und mit 15 muss er für zwei Wochen in den Jugendarrest. »Nach den 14 Tagen im Gefängnis habe ich mir geschworen, dass ich nie wieder da reingehe.« Das Dealen kann er nicht lassen und neben den Tütchen mit Hasch hat er bald auch Kokain im Angebot. Als er 18 Jahre alt ist, flüchtet Haftbefehl, der mittlerweile auf Drittbewährung ist, mit seinem großen Bruder in die Türkei. Dort lebt er im Istanbuler Viertel Aksaray, einem Auffangbecken für Abgeschobene und Dealer aus Deutschland und den umliegenden Ländern. »Eine dreckige Zeit«, erinnert sich Haftbefehl an die turbulenten Jahre in der türkischen Metropole. Während seiner Zeit in Istanbul fängt er an, das Erlebte aufzuschreiben und in Raptexte umzumünzen.
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