Konzertarchiv
KIM WILDE
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KIM WILDE Biographie
„Never Say Never“ - Neues Studio Album -
Kim Wilde. Allein die Nennung ihres Namens genügt, um Augen zum Leuchten zu bringen. Die blonde Sängerin mit der strahlenden Stimme ist schließlich eine der schillernsten Ikonen der Popmusik. Sie hält schon lange den Rekord als erfolgreichste englische Popsängerin aller Zeiten. Für die Franzosen ist sie die „Brigitte Bardot of Rock“ und von ihren deutschen Fans wird sie noch immer als das aufregendste Glamour-Girl der Eighties verehrt, deren Megahits wie „Kids In America“ und „Cambodia“ immer wieder für haltlose Euphorie auf den Tanzflächen sorgen.
Jetzt folgt endlich das lang erwartete Comeback der Kim Wilde, ein Comeback, das sich seit geraumer Zeit angebahnt hat. In den letzten drei, vier Jahren war die Sängerin immer wieder mal auf Tournee, sichtlich gereift, aber von nach wie vor stellarer Attraktivität. Ihre packende Coverversion von Steppenwolfs „Born To Be Wild“, die 2002 erschien, wirkte wie ein Zähnefletschen vor dem Zubeißen. Gemeinsam mit Nena nahm sie vor drei Jahren deren Klassiker „Anyplace, Anywhere, Anytime“ auf und landete prompt einen europaweiten Top-Hit. Denn nun kehrt Kim Wilde in ganzer Pracht und mit frischem Elan vollends in die Musikszene zurück. Mit ihrem zehnten Studioalbum: „Never Say Never“, ihrem ersten regulären Longplayer seit etwas mehr als zehn Jahren.
Never Say Never. Sag niemals nie. Der Titel erinnert unweigerlich an das legendäre Comeback von Sean Connery als James Bond. Auch bei Connery wusste man schon von vorn herein, was man an ihm hatte. Bei Kim Wilde ist das keinen Deut anders. „Never Say Never“ ist ein Album, das den Fans die Wünsche von den Lippen abzulesen scheint. Kein Geringerer als Uwe Fahrenkrog-Petersen, langjähriger Kompagnon und Produzent von Nena, hat, nachdem er bereits die Karriere von Deutschlands erfolgreichster Popsängerin reaktivierte, nun auch für die Neubelebung des englischen Popstars die Weichen gestellt. Ihm hat Kim Wilde so viel Vertrauen geschenkt, dass sie ihm sogar die Wahl überließ, welche ihrer Popklassiker nun als brillante Remakes in neuem Glanz erstrahlen. „Ich habe ihm gesagt, er soll einfach schauen, welche Songs ihn am meisten begeistern. Ich bin da einfach nicht unparteiisch und habe mich auf die neuen Songs konzentriert“, so Kim Wilde. „Kids In America“ war natürlich gesetzt und wartet nun mit der Rocksängerin und Gitarristin Charlotte Hatherley auf, die seit ihrem Ausstieg bei Ash auf Solopfaden wandelt und deren erstes Soloalbum im vorletzten Jahr einen Song namens „Kim Wilde“ enthielt. „Charlotte ist einfach eine fabelhafte Sängerin und Gitarristin. Ich wäre glücklich, wenn ich ihr helfen könnte, bekannter zu werden.“
Auch die anderen Popklassiker von Kim Wilde, die auf „Never Say Never“ das kongeniale Bindeglied bilden zwischen der exzeptionellen Karriere von einst und ihrem künstlerischen Status quo, sind mehr als nur köstlich nostalgisches Zuckerwerk. „You Keep Me Hangin’ On“, jene Soulperle der Supremes, mit der Kim Wilde 1986 erstmals in den USA die Charts anführte, ist ein weiteres sagenhaft stimmiges Duett mit Nena, diesmal unter umgekehrten Karrierevorzeichen. „View From A Bridge“, „You Came“, „Four Letter Word“ sowie ein Paul-Oakenfield-Remix von „Cambodia“ runden die blitzsauber aufpolierten Stippvisiten zu den frühen Sternstunden ab. Zu den mehr als willkommenen Überraschungen zählen ohnehin die neuen Songs des Albums, die eine bestens aufgelegte Künstlerin präsentieren. „Perfect Girl“ macht seinem Titel alle Ehre: schlichtweg ein perfekter Popsong. „I Fly“ ist ein krachlederner Rocksong, bei dem die Gitarren fürwahr fliegen gehen wie sonst nur bei Blurs „Song 2“. Der auf den Punkt produzierte Dance-Pop-Brillant „Forgive Me“, mit Kims jüngerer Schwester Roxanne als Backgroundsängerin, ist mindestens so hochkarätig wie Madonna zu ihren besten Zeiten. Da spürt man richtig die Funken überschlagen. Kim Wilde schwärmt denn auch von der Atmosphäre im Studio: „Es war ein klasse Gefühl mit Uwe und Jeo (Toningenieur des Albums, Anm.) zu arbeiten. Das hat sofort alles zusammengepasst. Herausgekommen ist ein einzigartiger Cocktail aus hohem Anspruch und tollem Sound. Wir haben uns gegenseitig beflügelt und etwas ganz Besonderes hervorgebracht.“
Das Wunderbare an „Never Say Never“ ist die Mischung aus der vertraut wirkenden Euphorie der Melodien und einer nicht minder enthusiastischen modernen Produktion. Die Stimme von Kim Wilde ist reifer und vollmundiger geworden, ohne von ihrem erotischen Timbre das Geringste eingebüßt zu haben. Die melodische Kraft, die von einem so dramatisch inszenierten Popsong wie „Together We Belong“ ausgeht, den Kim gemeinsam mit ihrem Bruder Ricky und Fahrenkrog-Petersen komponiert hat, übertrifft sogar ihre mustergültigen Hits der Achtziger und Neunziger. Nicht minder sensationell ist die verführerische Pophymne „Maybe I’m Crazy“. So mitreißend und mächtig kann, ja muss Mainstream-Pop sein. Das ist Kim Wilde fürs 21. Jahrhundert. Selbst wenn sie mal das Tempo ein wenig heraus nimmt – wie in den grandiosen Balladen „Baby Obey Me“ und „Lost“ – jeder Song auf „Never Say Never“ scheint einen ganz besonders magischen Moment eingefangen zu haben. Ganz gleich, ob in den Aufnahmestudios in Hamburg, Berlin oder London, Kim Wilde scheint allerorten hoch motiviert und beeindruckend souverän. Die Rückkehr in die RAK-Studios von London hat sie ganz besonders berührt: „Es war schon merkwürdig, wieder in dem Studio zu sein, wo ich all meine großen Hits aufgenommen habe. Besonders da Mickie Most nicht mehr lebt, war es eine besonders gefühlsbetonte Reise zu meiner alten Wirkungsstätte. Ich habe geradezu seine Anwesenheit gespürt.“
Würdigen wir hingegen gebührend noch einmal die exzeptionelle Karriere der Kim Wilde, die es auf weltweit 14 Nummer-eins-Hits respektive knapp 50 Top-Five-Hits gebracht hat und mit zehn Millionen verkauften Alben und 20 Millionen verkauften Singles zur erfolgreichsten britischen Solokünstlerin unserer Zeit avancierte. Musik steckt bei der Familie Wilde in den Genen. Kim Wilde ist die Tochter von Marty Wilde, der selbst ein Rock’n’Roller ist und auch heutzutage – mittlerweile über 70 Jahre alt – noch einmal pro Woche ein Konzert gibt. Kims Mutter Joyce ist in ihren jungen Jahren ebenfalls als Sängerin und Tänzerin aktiv. Mit neun Jahren zieht die in London geborene Kim mit ihrer Familie ins ländliche Hertfordshire, wo sie heute in idyllischer Umgebung auch mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt. Es ist ihr Bruder Ricky, der 1980 in dem legendären RAK Studios der Produzentenlegende Mickie Most erste Probeaufnahmen macht. Kim soll eigentlich nur Background singen, doch für „Kids In America“, eine Gemeinschaftskomposition von Marty und Ricky Wilde, rückt sie in die erste Reihe und mit dieser fabulösen Single, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, beginnt 1981 die Traumkarriere der blonden Sängerin, die sich über all die Jahre ihre natürliche Ausstrahlung und rundum sympathische Aura bewahrt hat. Bereits 1983 erhält sie den Brit-Award, für den sie insgesamt dreimal nominiert worden ist. Ihre größten kommerziellen Erfolge feiert Kim Wilde zweifellos in den Achtzigern, dazu gehören auch ihre Tourneen mit Michael Jackson (1988) und David Bowie (1990). Bis Mitte der Neunziger bleibt sie in der Popszene stets präsent und wird für ihre neun Alben mit zahlreichen Gold- und Platinalben geehrt.
Als Kim Wilde 1996 für ein Jahr in dem Musical „Tommy“ die Hauptrolle übernimmt, lernt sie den Schauspieler Hal Fowler kennen und heiratet ihn noch im selben Jahr. Kim Wilde wird aber nur scheinbar sesshaft, denn schon als sie mit ihrem Sohn Harry Tristan, der 1998 geboren wird, schwanger ist, hat sie sich entschlossen, besonders in Hinsicht auf ihre Kinder (Tochter Rose Elisabeth wird im Jahr 2000 geboren) einem alten Faible intensiver nachzugehen: der Gärtnerei. Kim belegt Kurse in Gartenbau und Gartendesign am prestigeträchtigen Capel Manor College und wird fürs Fernsehen entdeckt. Doch nicht nur in Fernsehshows wie „Better Gardens“ und „Garden Invaders“ macht sie in ihrem Heimatland Furore, auch als Buchautorin: Im Frühjahr 2005 erscheint ihr erstes Buch „Gardening with Children“, basierend auf ihren eigenen Erfahrungen, und vor kurzem ihr zweites Werk „The First-Time Gardener“. Mit ihrem gemeinsam mit dem Gartendesigner Richard Lucas entworfenen „Cumbrian Fellside Garden“ gewinnt sie bei der berühmten Chelsea Flower Show in London im letzten Jahr sogar eine Goldmedaille. „Die Gärtnerei ist etwas, was mich jeden Tag innerlich beglückt und das ich mit meiner Familie teilen kann. Eine fantastische Abwechslung von der Musik und mindestens so erfüllend, kreativ, aufregend und herausfordernd – wenn nicht sogar mehr. Nach fast zehn Jahren, die mich die Gärtnerei ganz ausgefüllt hat, habe ich aber auch das Gefühl, dass sich bei mir ein Reservoir an Energie für Popmusik aufgestaut hat. Ich hatte zwar gedacht, dass ich die Musik hinter mir gelassen habe, aber sie hat sich letztendlich doch wieder bei mir behauptet.“
Die Schönheit der Natur in allen Ehren, von der ihre beiden Kinder in dem garantiert spektakulär schönen Garten der Familie Wilde Jahreszeit um Jahreszeit profitieren, markiert nun das Album „Never Say Never“ den entscheidenden Schritt, um auch die Popsängerin Kim Wilde neuerlich in voller Blüte zu zeigen. Tief verwurzelt in der eigenen Geschichte, präsentiert sich Kim Wilde reifer, gehaltvoller und souveräner denn je. Ambitionierter denn je marschiert die Naturfreundin als wieder erweckter Pop-Souverän einem Goldenen Herbst entgegen. Und Kim Wilde ist erfahren genug, um die Stärke ihrer erntefrischen und revitalisierten Songs genau einschätzen zu können: „Diese Musik ist wie geschaffen, um sie live zu spielen. Ich habe wieder enorm viel Bühnenerfahrung in den letzten paar Jahren gewonnen und meine Stimme klingt stärker als jemals zuvor. Mit diesem Album auf Tournee zu gehen, ist mehr als vernünftig.“ Kim-Wilde-Fans dürfen also nicht nur über das brillante neue Studioalbum „Never Say Never“ aus dem Häuschen geraten, auf dem bewährte Popklassiker und potentielle neue Hits einträchtig nebeneinander blühen wie auf einer farbenprächtigen Frühlingswiese, sie können sich auch auf die kommenden Konzerte von Kim Wilde freuen. Die englische Popkönigin gibt in ihrem Jubiläumsjahr ihr Bestes.
Juli 2006