Konzertarchiv
Letzte Instanz
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laut.de-Biografie
Letzte Instanz Rechtlich gesehen sind in Deutschland der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht für die jeweilige Rechtssprechung die letzte Instanz. Irgendwie muss das ein paar Nasen aus Dresden ins Hirn gefahren sein, als sie sich Gedanken über ihren Bandnamen machen. Das war 1996, als sechs Typen Letzte Instanz aus der Taufe heben. Namentlich sind das Sänger Hörbi, Gitarrist Tin Whistle, Violinist Muttis Stolz, Basser Kaspar Wichmann, Gitarrist Holly D. und Drummer Markus G-Punkt, ein Jahr später stößt Benni Cellini zur Gruppe. weiterlesen Musikalisch orientiert sich das Debüt "Brachialromantik" an Frühwerken von Bands wie Subway To Sally, Tanzwut oder In Extremo. Selbstverständlich bekommen sie daraufhin das Etikett 'Mittelalter-Rock' aufgedrückt, was jedoch bereits in diesem Stadium nicht so ganz hinhauen will, denn keine der oben genannten Bands lässt ein Stück wie "Geigenschüler" mit dezentem Techno-Touch durchgehen. Noch vor dem Zweitling "Das Spiel" steigen Hörbi und Kaspar aus, Ersatz findet die Instanz im neuen Sänger Robin sowie Rasta F. am Bass. Mit neuer Power am Mikro und einem komplett anderen musikalischen Gesicht präsentieren sich Letzte Instanz um Einiges gereifter. Die Streicher wandern etwas mehr in den Hintergrund und machen elektrifizierten Instrumenten Platz, mit "Love Is A Shield" ist sogar ein Cover von Camouflage vertreten. Mit Rap-Parts strecken sie ihren Kopf noch um einiges weiter aus der Mittelalter-Schublade, so dass bald darauf der Sammelbegriff Wave/Gothic herhalten muss, um den Sound der Instanz zu beschreiben, aber auch das greift zu kurz. Beim dritten Output "Kalter Glanz" treiben sie ihre Wandlungsfähigkeit weiter auf die Spitze und zeigen, dass niemand ernsthaft erwarten darf, dass sich zwei Letzte Instanz-Alben gleich anhören werden. Chansons, Folk-Anklänge sowie Nu Metal-artige Bratzgitarren vereinigen sich auf dieser Platte gerade so, als ob es Genregrenzen nie gegeben hätte. Prominente Unterstützung erfährt das Septett von Marta Jandová und Sven Friedrich. Die in der Vergangenheit dominierenden Streicher treten weiter in den Hintergrund, ohne dass dadurch jedoch Melodie und Gefühl zu kurz kommen. Aber nach wie vor fällt es der schreibenden Zunft schwer, das chamäleonartige Wesen der Band zu fassen. Die Single "Kopfkino", die im Oktober 2001 erscheint und auf der unter anderem ein Remix von Jürgen Engler (Dkay.com/Die Krupps) zu hören ist, steigt in die Alternative Charts ein. Mittlerweile haben sich die Sachsen zu einer umtriebigen und gefeierten Live-Band gemausert, die im Ruf steht, auf der Bühne noch packender zu sein als auf Tonträger. Das beweisen sie im Anschluss an den Release von "Kalter Glanz" denn auch bei ihrer Headlinertour sowie auf diversen Festival-Bühnen (Taubertal, U&D Würzburg, Castle Rock). Wiederum mit einem etwas anderem Line Up und zum Oktett mutiert, gehen sie kurze Zeit später die Aufnahmen zu "Götter Auf Abruf" an. Die Band besteht jetzt aus Violinist M. Stolz, Sänger Robin, Cellist Benni Cellini, Basser F.X., Akustikklampfer Holly D., Drummer Specki T.D. und den beiden Gitarristen Tin und Das O. Das Ergebnis verwirrt wieder und macht nur eines noch klarer: entweder man hasst sie oder man liebt sie. Ein 'egal' scheint kaum möglich. Offenbar liebt man sie aber immer mehr, denn mit "Götter Auf Abruf" steigen Letzte Instanz 2003 sogar in die deutschen Albumcharts ein. Die Dokumentation der Tour, die einem Triumphzug gleich kommt, erscheint im Frühjahr 2004 auf DVD und CD in Form von "Live". Nach dem immer größer werdenden Erfolg könnte der Eindruck entstehen, dass jetzt alles in Butter sei. Dass dem nicht ganz so ist, zeigt sich Ende März 2004, als für die Öffentlichkeit völlig überraschend Robin, Tin und FX ihren Ausstieg verkünden. Nicht ganz harmonisch trennen sich die Wege, und der Rest der Band ist darüber hinaus angepisst, dass speziell Sänger Robin es nicht in Betracht zieht, sich mit ein paar Konzerten von den Fans zu verabschieden. Aufgrund der Besetzungslücken ist es der Instanz nicht möglich, die anvisierten Sommerfestivals zu spielen, was für zusätzlichen Unmut sorgt. Erst muss die Mannschaft wieder verstärkt werden. Während M. Stolz und Benni mit der Band Angelzoom an deren Debütalbum arbeiten, finden sich mit Sänger Holly, Basser Michael Ende und Gitarrist Olli neue Mitstreiter. Inzwischen sind sie bei Drakkar Records untergekommen und bereiten dort ihr nächstes Album "Ins Licht" vor. Dieses steht schließlich Anfang Februar in den Regalen. Mit Eric Fish (Subway To Sally), Sven Friedrich (Zeraphine) und Thomas Lindner (Schandmaul) gibt es wieder ein paar illustre Gäste. Auf die verzichten sie auf "Wir Sind Gold", covern dafür allerdings die Inchtabokatables mit dem Song "Wir Sind Allein" (im Original "You Chained Me Up"). Kaum ist das Album Ende März auf dem Markt, geht es auch schon mit Jesus On Extasy und Kiloherz auf Tour. Doch die Band scheint sich in einer sehr produktiven Phase zu befinden, denn sie machen sich schon bald nach der Tour daran, einige ihrer alten Stücke in neue Gewänder zu kleiden. Ähnlich wie einige Kollegen zuvor, verpassen sie diversen älteren Stücken einen akustischen Anstrich. So finden sich auf dem Mitte Dezmber erscheinenden "Das Weisse Lied" neun Neuvertonungen, sowie vier brandneue Stücke. Doch damit nicht genug. Im Februar 2008 geht es schon wieder auf Tour und zwar mit personeller Verstärkung von Anna Kränzlein (Schandmaul), Frau Schmitt (Subway To Sally) und Leandra (Ophelia Dax von Jesus On Extasy), die auch schon auf dem Album am Klavier mitgespielt hat. Bei den Akustikkonzerten lassen sie die Kameras mitlaufen und veröffentlichen Ende August die Live-CD "Die Weiße Reise" und die Doppel-DVD "Weißgold". Auf der gibt es den Auftritt in der Lukaskirche in Dreseden zu sehen, sowie den Gig auf dem Wacken Open Air und eine ausführliche Dokumentation über die Band. Ende Februar 2009 erscheint das neunte Studioalbum "Schuldig". Nach all den ruhigen unplugged Arrangements der letzten zwei Jahre wenden sich die Dresdener wieder rockigen Strukturen zu. Die Zusammenarbeit mit der türkischstämmigen Sängerin Aylin Aslim gibt der Band eine neuartige Frische und akustische Dichte. Sie offenbart jedoch auch deutlich die stimmlichen Schwächen von Sänger Holly. Im Frühjahr 2009 begeben die Folkrocker sich auf eine ausführliche Deutschlandtour Info: www.laut.de