Konzertarchiv
Mark Forster
!! AUSVERKAUFT !!
!! AUSVERKAUFT !!
MARK FORSTER
BIOGRAFIE 2015
REWIND
Kaum ist der Debüt-„Karton“ an der Luft, macht er sich selbstständig. Ist sozusagen „Auf dem Weg“. Erste Single, Charts, New Pop Festival und ein Backstage-Pass, der für Verwirrung sorgt. Zweimal Tour, ausverkaufte Clubs, drei Coverversionen im TV und viel mehr auf YouTube. Nächste Single, Charts, „Ich und Du“ mit Anna Depenbusch und #4 mit Sido und „Einer dieser Steine“. Dazwischen ein überraschendes Date mit dem Head of Winnweiler, das ein improvisiertes Goldenes Buch und einen Wiki-Eintrag als „Sohn der Stadt“ verursacht. Was bleibt, ist der ungewohnte Zustand, jetzt manchmal „Nein“ sagen zu müssen und der Gedanke an das nächste Album. PAUSE Ein langer Spaziergang im Herbst 2012, wegen der ganzen Fragen. Weil es unmöglich ist, zweimal auf dieselbe Art ein Album zu schreiben. Verantwortung, Songs wie Tätowierungen. Was hilft ist Ackern. Mehr Bilder, Doppelreime und die zündende Idee gegen das Verzetteln: Das Orchester als Rahmen, ein filmischer Ansatz. Kein Konzeptalbum, aber Songs wie Szenen. Immer noch Pop, aber mit einem besonderen Element. Die Texte sind biografisch und übertrieben, wie vorher – aber nicht wie aus einem Tagebuch, eher wie in einem Spiegel. In zwei Jahren entsteht an fast jedem Tag diese Platte, die mit ihrem Vorgänger nicht zu vergleichen ist. PLAY 2014. Februar, Berlin. April, Hannover. August, Breslau. Oktober, Motril. Mark übernimmt mehr Regie, schraubt nicht so sehr am Sound, interessiert sich eher für Atmosphäre, Fläche und das Wroclaw Score Orchestra auf 600qm Rundfunksaal. Ralf Christian Mayer und Daniel Nitt fangen Feuer. „Königin Schwermut“ als Blaupause, das Finale: „Trink auf mich“. Mitten drin Kollegen. Sido auf der ersten Single „Au Revoir“, Caro von Glasperlenspiel in „Hundert Stunden“ und Flo Mega ist der perfekte verlorene Freund. Auf diesem Album wird geliebt, gedacht und gejagt; nach Geistern, die manchmal traurig machen. Nicht sexy Schriftsteller-traurig, sondern hässliches Rumhäng-traurig – weil es das nun mal gibt. Es geht um den Konflikt zwischen Herz und Verstand und heißt: „BAUCH UND KOPF“. Bereits im Sommer letzten Jahres, kurz nach Erscheinen, verdreht die erste Single „Au Revoir“ nicht nur Radioredaktionen den Kopf, sondern macht es sich nach dem Peak auf #2 auch wochenlang in den Top Ten bequem. Als offiziell einer der erfolgreichsten deutschen Songs 2014 meldet „Au Revoir“ Doppelplatin und steht bei über 700.000 Fans im Regal. Nachfolger „Flash mich“ hält danach Wort und lässt sich das prompt vergolden. Seit Februar ist Forster neben Lena Meyer- Landrut und Revolverheld Johannes Strate als Coach der dritten Staffel von „The Voice Kids“ zu sehen, engagiert sich als Pate des ESC 2015 und holt sich – ebenfalls als Pate – beim TV-Contest „KIKA – Dein Song“ den Sieg während „Bauch und Kopf“, flankiert von zwei ECHO-Nominierungen, mit über 130.000 verkauften Alben zwischendurch mal kurz Gold geht. Nach ausverkauften Shows auf der „Bauch und Kopf“-Tour startet Ende Mai der Nightliner in den Festivalsommer bevor im Herbst erst mal die letzten Livetermine zum aktuellen Album anstehen. Wird dann auch Zeit für einen kurzen Boxen-STOP vom Tourleben, weil ihm jetzt schon die nächste Platte im Kopf rumschwirrt. Kleine Zwischenbilanz bevor es demnächst schon wieder ans Schreiben und ins Studio geht: Mit „Bauch und Kopf“ legt Mark Forster gerade nicht nur das bisher erfolgreichste Jahr seiner Karriere hin, sondern hat sich auch einen Stammplatz in der allerersten Songwriter-Liga gesichert.
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Kelvin Jones / »Stop The Moment« »Meinem Vater ist eine unglaubliche Geschichte widerfahren, als er so alt war wie ich heute bin: Er führte seine zehn Hunde aus, doch sie hörten auf zu bellen, als sie an einen Baum kamen, in welchem sich ein Gepard aufhielt. Ein tolles Bild: Ein Gepard ist imstande zehn Hunde so dermaßen einzuschüchtern, dass sie allesamt verstummten. Meinem Vater gelang der Rückzug, und der Gepard verzichtete auf einen Angriff auf die Hunde. Das war das Zimbabwe meiner Eltern. Ich selbst habe so etwas nie erlebt. Ich wuchs zwar bis zu meinem neunten Lebensjahr in Zimbabwe auf — aber nicht auf dem Land, sondern in einem bürgerlichen Vorort von Harare. Nach Stevenage in der Nähe von London kam ich mit neun, als meine Eltern nach England zogen. Jetzt bin ich zwanzig. Ich spreche Shona, Englisch und Französisch.« Kelvin Jones ist einer der großen Musik-Stars, die das Internet in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Ein Freund postete seinen Song »Call You Home« im Januar 2014 auf dem Internet-Portal Reddit.com, wo dieser binnen 24 Stunden über eine Million mal aufgerufen wurde. Das war der Anfang einer Geschichte, wie sie nur die Gegenwart schreiben kann. Der Song wurde von der Redaktion von »Good Morning America« entdeckt und gespielt. Quasi über Nacht rekrutierte Kelvin eine Armee von Followern — alle großen internationalen Plattenfirmen wollten ihn daraufhin unter Vertrag nehmen. Kelvin Jones ist ein Fan von B.B. King, Buddy Guy und John Mayer. Seine Songs sind eine perfekte Melange aus Blues und mitreißendem Pop. »Natürlich kenne ich die Musik von Robert Johnson und Charlie Patton«, sagt Kelvin im Interview, »aber die Eintönigkeit des alten Delta-Blues macht mich ungeduldig. Ich liebe es melodiös. B.B. King ist mein größter Einfluss, weil er auf der elektrischen Gitarre keinen Ton zu viel spielt — und zugleich dem Blues-Schema die schönsten Melodien abgerungen hat.« Kelvin Jones ist trotz seines jungen Alters bereits ein formidabler Minimalist. Er singt mit soulvoller Stimme, seine Melodien sind dabei ebenso eingängig wie schwelgerisch, und doch spielt er ohne jedes Ornament und ohne eklektische Verzierungen. Er hat dafür eine verblüffend entwaffnende Erklärung: »Ich bin zugleich ein Fan von Michael Jackson. In seinen Drei-Minuten-Popsongs war er imstande, Strophe, Bridge und Chorus zu Meisterwerken der Eingängigkeit zu amalgamieren.« Die Songs seines Debütalbums »Stop The Moment« hat Kelvin in Berlin aufgenommen, mit Band. Zwar tourte er zuletzt alleine mit Akustikgitarre, doch wird sich dies jetzt ändern: »Nur ein guter Song kann auch spartanisch zur akustischen Gitarrenbegleitung vorgetragen werden. Deshalb ist es so wichtig, dass ich meine Songs alleine vor Publikum ausprobiere. Aber erst mit der Band im Rücken, mit der elektrischen Gitarre in der Hand, komme ich meiner Vorstellung von Blues-Pop wirklich nahe. Denn Klänge sind wie Farben — und öffnen somit Assoziationsräume. Meine Songtexte funktionieren am besten im Zusammenklang mit den Klangfarben.« Warum Berlin? »Es geht immer um Menschen. Die Menschen sind der Grund, weshalb ich bei Four Music unterschrieben habe. Und die Menschen sind der Grund, weshalb ich mein Album in Berlin aufgenommen habe. Eine Rolle spielt die Sprache. Die Deutschen sprechen alle Englisch, aber im Unterschied zu den Engländern reden sie nicht um den heißen Brei herum. Sie sind direkt. Ich kann mit Lob und Kritik umgehen, so lange beides ehrlich ist. In England hingegen gibt es diese Kultur, mit vielen Worten stets höflich vage zu bleiben. Und im Prozess des Musikmachens ist Ehrlichkeit essenziell. Hinzukommt, dass ich es faszinierend fand, mein Debütalbum eben nicht zuhause aufzunehmen, sondern an einem Ort, wo alles fremd und interessant ist. In Berlin habe ich im Michelberger Hotel gewohnt, das in meinen Augen das heutige Chelsea Hotel ist. Wenn du eine Gitarre und einen Traum hast, dann gehe dorthin und versuche dein Glück.« Hinzukommt: Kelvin Jones ist ein passionierter Skateboarder. »Jede Nacht, die ich nicht im Studio verbrachte, bin ich durch das nächtliche Berlin gefahren. Ich habe den Treptower Park auf diese Weise lieben gelernt und die Oberbaumbrücke. Aber mein Lieblingsort ist ehrlich gesagt sehr touristisch: Es ist der Fernsehturm am Alexanderplatz. Ich bestehe darauf, meine Freunde dorthin einzuladen. Denn von dort oben sieht man die Stadt, die mein Leben änderte.«