Konzertarchiv
Moderat
Moderat Tour 2013 verschoben
Moderat Tour 2013 verschoben
SKS Michael Russ GmbH
Charlottenplatz 17
70173 Stuttgart
Tel:+49 (0)711/163 53 21
Moderat Tour 2013 verschoben.
Am Samstagnachmittag (07.09.2013) hatte Sascha Ring, Teil der Band Moderat, einen Motorradunfall in der Berliner Innenstadt. Es geht ihm und seiner Freundin, die mit ihm unterwegs war, den Umständen entsprechend gut. Sascha trug allerdings eine komplexe Mehrfachfraktur am Bein davon, die ihn für Wochen, vielleicht Monate, stark einschränken wird.
Im Zuge von Saschas Genesung müssen alle Termine der bevorstehenden Moderat Tour 2013 verschoben werden. Die Termine werden im Januar und Februar 2014 nachgeholt. Gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Die neuen Termine lauten wie folgt:
MODERAT || 2014..
JAN 26 München (DE), Kesselhaus
JAN 27 Amsterdam (NL), Paradiso
JAN 30 Köln (DE), Live Music Hall
JAN 31 Wiesbaden (DE), Schlachthof
FEB 01 Erfurt (DE), Stadtgarten
FEB 02 Warschau (PL), Basen
FEB 07 Bristol (GB), TBA
FEB 08 Edinburgh (GB), Substance@Picture House
FEB 09 Dublin (IE), Button Factory
FEB 11 London (GB), Koko
FEB 12 London (GB), Koko
FEB 14 Aarhus (DK), Train
FEB 15 Kopenhagen (DK), Studie 1
FEB 17 Paris (FR), Trianon
FEB 19 Fribourg (CH), Fri-Son
FEB 20 Zürich (CH), Komplex457
FEB 21 Lyon (FR), Le Transbordeur
FEB 22 Mailand (IT), Magazzini Generali
FEB 23 Stuttgart (DE), LKA
FEB 24 Wien (AT), Arena
FEB 25 Berlin (DE), Columbiahalle
Ist das noch Musik? Oder schon eine Naturgewalt? Modeselektors Basslines spalten die Erde, ein irrwitziges Tröten kündet das Ende an. Wenn man meint, dem elektronischen Irrsinn zum Opfer gefallen zu sein, reißen die Wolken auf. Aus dem Himmel tönt die Stimme von Apparat, anmutig und bezaubernd schön. In der Welt von MODERAT sind Partytaumel und Tiefsinn kein Gegensatz. Wenn Modeselektor und Apparat auf ihrem zweiten gemeinsamen Album wieder zusammen kommen, schließt sich ein Kreis.
MODERAT sind Apparat (Sascha Ring) und Modeselektor (Gernot Bronsert und Sebastian Szary). Hier der bedächtige Klangtüftler und Pop-Poet, dort die beiden Techno-B-Boys. Beide Acts stehen für die Berliner Elektronikszene jenseits der geraden Bassdrum. Modeselektor sind die Großmeister der unterirdischen Bässe und elektrisierenden Breakbeats, Apparat ist der Feingeist der elektronischen Popmusik. Die Verweigerung, sich mit dem Vorhandenen abzufinden, schweißt die drei in einer Künstlerfreundschaft zusammen, die mittlerweile länger als ein Jahrzehnt andauert. Für eine kontinuierliche Zusammenarbeit waren die eigenen Projekte zu absorbierend. So kamen die drei bisher drei Mal zusammen – jeweils in entscheidenden Phasen ihrer Karriere. Zum ersten Mal ganz am Anfang, 2003. Die legendären Sessions resultierten in der „Auf Kosten der Gesundheit EP“. In den nächsten Jahren wurden beide Acts zu international bekannten Künstlern. Sie definierten mit bahnbrechenden Alben den elektronischen Sound der Zeit. Damals, 2008, gingen sie wieder zusammen ins Studio. Auf dem ersten Album definierten sie den MODERAT-Sound. Wobbelnde Bässe und zuckende Beats auf der einen Seite, Apparats filigrane Stimme auf der anderen: gerade der extreme Kontrast erschuf das einzigartige MODERAT-Gefühl.
Fünf Jahre sind vergangen und alle drei befinden sich in einer neuen Situation: Als reife Künstler übernehmen sie als Bandleader (Apparat) und Labelbetreiber und Familienväter (Modeselektor) Verantwortung. Das Spektrum ist emotional und stilistisch größer geworden. Es gibt keine Grundstimmung mehr. In elf Tracks erzählen MODERAT ein facettenreiches und doch kompaktes Epos. Mit der flirrenden elektronischen Soundcape von „The Mark (Interlude)“ braut sich etwas zusammen: „Bad Kingdom“. „Bad Kingdom“ ist der vielleicht allgemeingültigste Song, den Apparat und Modeselektor je produziert haben: Ein Popsong voller Leidenschaft und Energie, der eine universale Sprache spricht, dem sich nichts widersetzt. Bei „Versions“ nehmen sie den Druck raus, die drei führen uns in die Poetik der elektronischen Klänge ein. „Let in the Light“ ist noch ein großer Popsong, auf einem anderen Spannungsniveau. Die Naturgewalten ruhen jetzt. Ein abgeklärtes, distanziertes Gespräch über die ganz großen Gefühle bei Whiskey im Schein eines Kaminfeuers. Und noch einmal übertrifft Apparat sich selbst. Was die drei nicht darin hindert, im nächsten Stück nicht schon ganz woanders zu sein: Mit seinem shufflenden Breakbeat und den flirrende Flächen ist „Milk“ ein heimlicher HipHop-Track, der ganz bescheiden die eigene Straßenecke represented. Die drei nicken mit den Köpfen. Aber nur bis die Großmeister ihre Basswalze herausholen und den Berliner Pflastersteinen einen erbarmungslos rockenden Funk einhämmern. Bei „Therapy“ zeigen die drei schon wieder eine völlig neue Seite: Da sind sie die ultraemotionalen Raver, denen im Stroboskopgewitter Schweiß und Tränen über den nackten Oberkörper laufen. Im nächsten Stück kreist alles um Apparats Stimme und die persönliche Begegnung mit „Gita“. „Clouded (Interlude)“ erlaubt eine Veschaufpause. Für einen Moment lassen sie sich ganz in die elektronischen Klänge fallen. Mit „Ilona“ kommt eine zweite Frau ins Spiel. Ihr schauen Apparat aber nicht so direkt in die Augen, sie wird mit tribalstischen Chor beschwört. „Damage Done“ ist der Höhepunkt des Albums, ein Moment der absoluten Blöße. Es ist das Finale, bei dem die Feuerzeuge im Nachthimmel funkeln. Bei „This Time“ ist schon alles vorbei. Die Bügel der Kabine sind aufgesprungen, leicht benommen schwankt man aus der Achterbahn und blickt erschöpft und zufrieden auf das vergangene Abenteuer zurück. MODERAT sind Verführer und Hooligans, Grübler und Partysäue. Sie lassen kein Kapitel ihres elektronischen und ihres analogen Lebens aus. Im Clash zeigen diese großen Musikerpersönlichkeiten neue charakterliche Facetten. So ist in dieser Wiederbegegnung eines der großen Alben der elektronischen Popmusik entstanden.