Konzertarchiv
SAXON
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70173 Stuttgart
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In ihrer nunmehr 25-jährigen Karriere als Rockmusiker haben es Saxon auf über 15 reguläre Platten und unzählige Live- und Compilation-Scheiben gebracht, bei denen man streiten kann, ob die Menschheit sie braucht, oder auch nicht. Dass sie aber, zusammen mit Bands wie Maiden und Priest oder Black Sabbath zu den Mitbegründern der New Wave Of British Heavy Metal zählen, kann niemand abstreiten.
Vor Saxon existieren 1976 in South Yorkshire, England zwei Bands: Sob mit Graham Oliver (g)und Steve Dawson (b) und Coast mit Sänger Biff Byford und Paul Quinn an der Gitarre. Mit Pete Gill findet sich ein geeigneter Drummer und die Band namens Son Of A Bitch steht. Dieser wird aber nach einigen Jahren wieder verworfen und man benennt sich in Saxon um. Schon nach der Veröffentlichung ihrer ersten Scheibe bestreiten die Jungs im Vorprogramm von Motörhead ihre erste England Tour. Als äquivalentes Maskottchen für Motörheads Bomber oder Iron Maidens Eddie haben Saxon ihren Adler, der von der Roadcrew nur "Biff´s Budgie" (Biffs Wellensittich) genannt wird.
Innerhalb von zwei Jahren bringen Saxon drei CDs raus, und das, obwohl sie 1981 beinahe das komplette Jahr quer durch die Welt touren. Nach der Veröffentlichung von "Denim And Leather" steht erst einmal Amerika auf dem Plan, die Band grast von New York bis San Francisco mit insgesamt 38 Gigs den ganzen Kontinent ab. Ergebnisse dieser Tour sind die prompte Veröffentlichung von "Strong Arm Of The Law" in den Staaten, die Buchung für eine weitere Tour und Aufnahmen für eine Live Platte, die auf Wunsch der Fans "The Eagle Has Landed" genannt wird. Hier spielt zum ersten Mal Nigel Glockler an den Drums auf, da sich Pete verabschiedet hat.
"Power And Glory" ist das letzte Album für Carrere Records, schlägt aber mächtig ein (allein in Los Angeles setzt man in der ersten Woche 15.000 Einheiten ab). Ab da nimmt sich EMI der Belange der Band an und verlegt die Aufnahmen für "Crusader" nach L.A. Die USA werden dann auch zusammen mit Mötley Crüe in einer Co-Headliner-Tour beackert, bevor Iron Maiden sie einladen, das Ganze kurze Zeit später zu wiederholen. 1995 sieht man Saxon auch mit dem deutschen Metal Urgestein Accept durch Deutschland.
Album Nr. sieben wird in Holland aufgenommen und ist der Schlusspunkt für Basser Steve, der sich von der Band trennt, da ihn seine Frau vor die Wahl stellt. Seinen Job übernimmt Paul Johnson und sackt auf "Rock The Nation" die Credits dafür ein, obwohl es eigentlich Biff ist, der die Bass Parts spielt. Auf "Party ´Till You Puke" und einer der drei Singles "Northern Lady" übernimmt niemand geringeres als Sir Elton John die Klavierparts, was mal wieder zeigt, wie der Hase rockt.
Vor den Aufnahmen zu "Destiny" packt Nigel seinen Nachnahmen und seine Koffer und macht Platz für Nigel Durham, der somit auf dem letzten für EMI produzierten Album trommelt. Sein Gastspiel dauert aber nur kurze Zeit, denn schon auf der nächsten Tour kehrt der andere Nigel samt Nachnamen zurück, dafür klemmt Paul Johnson ab. Seinen Jon übernimmt fortan der erst 22-jährige Tim ´Nibbs´ Carter. Das nächste Live-Album steht an sowie eine Co-Headliner-Tour mit Manowar durch Deutschland.
Die Zeit zwischen "Solid Ball Of Rock" und "Forever Free" läuft wie gewohnt ab, soll heißen, man tourt eifrig, u.a. in Uruguay, Paraguay, Argentinien, Mexico, Brasilien und Neuseeland und schmeißt mal wieder ´ne Live-Platte auf den Markt. Nachdem ´95 "Dogs Of War" erscheint, verlässt Graham Oliver Saxon, um mit Steve Dawson und Pete Gill Son Of A Bith zu reformieren. Deren "Victim You"-Album erscheint 1996. Grahams Part wird seitdem von Doug Scarrat ausgeführt, der aber erst auf "Unleash The Beast" auch auf Tonkonserve zu hören ist. Da sich Graham mit zwei weiteren ehemaligen Gründungsmitgliedern von Saxon zusammen tut, beansprucht er bald die Rechte auf den Namen, da in seiner Band ja mehr Urmitglieder zocken würden, als bei Saxon selbst.
Zwischen ´95 und ´97 wird natürlich wie wild getourt und auch etwas zwanghaft jede Menge Compilations und Live-CDs veröffentlicht. "Unleash The Beast" enthält unter anderem eine Ballade, die in Gedenken an John ´J.J´ Jones, den ehemaligen Tourleiter und Freund der Band geschrieben wurde, der im Jahr zuvor verstorben war. Nach einer weiteren ausgiebigen Tour durch die Staaten, verabschiedet sich Nigel erneut von der Band, und man findet in dem Deutschen Fritz Randow fähigen Ersatz. Was bis zum ´99er Album "Metalheads", jetzt bei SPV, an Compilations und Schrott veröffentlicht wird, spottet jeder Beschreibung, da jedes Label noch mal kräftig kassieren will.
2001 steht mit "Killing Ground" das 15. Studioalbum in den Läden und kann sich durchaus gegen die alten Glanztaten behaupten. Eingespielt wird die Platte in den Karo Studios in Brackel unter der Regie von Nikolo Kotzev. Die Erstauflage von "Killing Ground" kommt als Doppelalbum mit einer Bonus-CD in die Läden, auf der einige ihrer Klassiker neu aufgenommen wurden. Der Streit um die Namensrechte an Saxon geht unterdessen weiter.
2003 erscheint die erste DVD der Metal-Urgesteine namens "The Saxon Chronicles". Darauf kann man sich nicht nur den Gig vom Wacken Open Air 2001 ansehen, sondern auch einige ältere Sachen sowie Bilder und Interviews. Am 25 Februar beschließt endlich ein Gericht, dass Biff und Co. fortan die Rechte an dem Namen Saxon besitzen und Oliver und Dawson in die Röhre gucken. Auch ansonsten verläuft das Jahr überaus erfolgreich für die Band, sie spielt u.a. auf mehreren großen Festivals.
Eine weitere DVD erscheint, die die beiden VHS "Live Innocence" und "Power And The Glory" vereint, und die Arbeiten für das nächste Album stehen an. Doch bevor es mit den Aufnahmen richtig los gehen kann, steigt Drummer Randow bei der Band aus, um sich mehr auf die wiedervereinigten Victory zu konzentrieren. Seinen Platz nimmt vorübergehend (Ex-?) Stratovarius-Drummer Fellgerber Jörg Michael ein. Kaum steht "Lionheart" Mitte September 2004 in den Regalen, sind die Briten auch schon wieder mit Dream Evil und Chinchilla im Bus quer durch Europa unterwegs.
Quelle: www.Laut.de